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von Fanita Romanus 18. Juli 2024
Gewalt ist eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Und der Kampf gegen Gewalt ist auch hier in Deutschland noch lange nicht gewonnen. Erst kürzlich hat eine Befragung gezeigt, dass Gewalt in Beziehungen, besonders gegenüber Frauen im Konfliktfall als „Lösungsoption“ durchaus noch in den Köpfen ist. Es entsteht manchmal der Eindruck als ob es bei dem Kampf gegen Gewalt nur wenig vorwärts geht. Zwei Schritte vor, einen zurück oder auch mal umgekehrt… Die große Errungenschaft, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben, wartet immer noch auf konsequente Umsetzung. Gewalt wird oft von einer Generation auf die nächste übertragen, sie transportiert sich in die nächste Generation durch gewaltförderndes Denken und ausgelebtes gewaltsames Handeln. Aggression ist eine dem Menschen innewohnende Energie, wir alle kenne aggressive Impulse. Gewalt an sich jedoch wird erlernt, die Ausübung von Gewalt wird vorgelebt und auf diese Weise „gelehrt.“ Genau dort setzt Traumatherapie an. Dadurch, dass ein Mensch, der Opfer von Gewalt geworden ist, seine Erlebnisse verarbeitet und einordnen kann, vermindert sich die Gefahr, wiederholt Opfer von Gewalt zu werden oder auch selbst Gewalt auszuüben. Was für eine große gesellschaftliche Bedeutung Traumatherapie hat! Was für eine enorme Verantwortung tragen wir Therapeuten, hier sowohl für den einzelnen Menschen als auch gesellschaftlich unseren Beitrag zum Durchbrechen der Gewaltspirale zu leisten! Wie wichtig ist es, auch bei sich selbst anzufangen und gewaltsames Verhalten im eigenen Leben immer wieder aufzuspüren und zu überwinden.
2. November 2020
Traumatherapie – das klingt interessant aber auch ein wenig beängstigend. Man geht davon aus, dass mehr als die Hälfte der Menschen im Laufe ihres Lebens eine traumatische Erfahrung machen. Kein Wunder also, dass viele Menschen beim Verarbeiten solcher „Maximalstressereignisse“ therapeutische Unterstützung brauchen. Doch wie gut kann man das als Therapeut verkraften, sich ständig mit Traumata zu beschäftigen? Ist die Verantwortung nicht zu groß und die Gefahr in diesem sensiblen Bereich Fehler zu machen? Ich möchte Ihnen hier fünf Gründe nennen, warum es sich trotz aller Fragen auch für Sie lohnen könnte, sich traumatherapeutisch weiterzubilden. 1. Es gibt Patienten die ein Trauma in sich tragen Sie werden so oder so auf jeden Fall mit Patienten konfrontiert sein, die Hilfe bei dem Verarbeiten traumatischer Erfahrungen brauchen. Viele sind sich ihres Traumas gar nicht bewusst, oft kommt es erst im Verlauf der Therapie zutage. Und dann ist es in jedem Fall für Sie ein großer Gewinn, wenn Sie traumatherapeutisches Know-how haben um effektiv weiterhelfen zu können. 2. Behandlungsfeher können leichter vermieden werden Je besser Sie traumatherapeutisch ausgebildet sind, desto geringer ist die Gefahr, auf diesem sensiblen Gebiet Behandlungsfehler zu machen. Fehler sind sowieso unvermeidbar, aber mit der entsprechenden Weiterbildung treten sie deutlich seltener auf und sind weniger gravierend, mit weniger negativen Auswirkungen auf Ihre Klienten. 3. Stärken des Klienten können wiederentdeckt werden Traumatherapeutisch zu behandeln ist nicht nur belastend. Natürlich lässt sich dieser Aspekt nicht leugnen. Mit Klienten gemeinsam ein Trauma zu bearbeiten kann punktuell ziemlich belastend sein. Aber Traumatherapie bedeutet zu 90 % ressourcenorientierend zu arbeiten, konsequent die Stärken der Klienten wiederzuentdecken und somit die Selbstheilungskräfte so gut es geht zu aktivieren. Und dieser Aspekt von Traumatherapie macht Spaß und lässt uns zu Therapeuten werden, die den so ungemein wichtigen Blick für Ressourcen entwickeln. 4. Hochinteressante Möglichkeit die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu verstehen Eine fundierte Traumatherapieausbildung ist wie ein Crashkurs in Hirnbiologie. Sie erfahren viele interessante Details über das menschliche Gehirn, wie der gesamte Organismus auf Stress reagiert und Stress bewältigen kann. Das gibt sehr wertvolle Einsichten, die in allen Therapien weiterhelfen, bei denen Stress ein Thema ist. 5. Die Trauma-Tools sind multifunktional einsetzbar Die Tools, die Sie in einer traumatherapeutischen Ausbildung erlernen, können auch in vielen „normalen“ Psychotherapien von Nutzen sein. Und um Sie neugierig zu machen: Nicht nur die vielen Stabilisierungsübungen, sondern auch Methoden zur Traumakonfrontation können vielseitig und vor allem auch gewinnbringend in nicht-traumafokussierten Therapien angewandt werden.
27. Oktober 2020
Inzwischen ist Traumatherapie ein schon recht bekanntes Thema. Viele Therapeuten, vielleicht auch Sie, haben schon Vorträge oder Weiterbildungen zum Thema Traumatherapie gemacht. Doch es stellt sich die Frage: Sind Sie wirklich traumatherapeutisch fit? Obwohl es deutschlandweit inzwischen ein wirklich vielfältiges und gutes Angebot an Weiterbildungen in Traumatherapie gibt, zeigt sich mir in meinem psychotherapeutischen Alltag folgendes Bild: Es kontaktieren mich täglich Patienten, die ziemlich verzweifelt sind, weil sie trotz intensiver monatelanger, manchmal jahrelanger Suche keine Therapeuten finden, die ihnen eine Traumatherapie anbieten können. Woran liegt das? Wo sind die vielen Kolleginnen, die eine Weiterbildung in Traumatherapie absolviert haben? Ich habe keine repräsentative Studie darüber durchgeführt, aber ich wage aufgrund von inzwischen jahrelangen Beobachtungen, Erfahrungen und unzähligen Gesprächen, folgende Vermutung : Sehr viele Kolleginnen, die eine traumatherapeutische Weiterbildung absolviert haben, praktizieren in ihrem therapeutischen Alltag keine Traumatherapie. Viele haben einzelne Tools in ihren Alltag integriert, aber kein strukturiertes Vorgehen. Viele haben auch versucht, das Wissen über Traumatherapie in ihren Arbeitsalltag zu i ntegrieren, aber es ist nicht gelungen. I ch habe oft nachgefragt und bin auf folgende Gründe gestoßen: die Weiterbildung in Traumatherapie war zwar gut, aber es fehlte anschließende Hilfe, das Gelernte in den Arbeitsalltag zu integrieren es besteht die Angst, dass ein Schwerpunkt in Traumatherapie dazu führt, dass man überwiegend Traumapatienten hat mit der Folge selbst, als Therapeut von den sehr belastenden Themen psychisch überfordert zu sein es besteht die Angst, in der Anwendung der Traumatherapie gravierende Fehler zu machen , die besonders schlimme Folgen für die ohnehin stark belastenden Traumapatienten haben es gibt belastende Erfahrungen mit schwierigen Verläufen von Traumatherapien, die den anfänglichen Mut sinken lassen es fehlt der mutmachende Austausch mit anderen Kolleginnen , die Traumatherapie umsetzen Diese Problematik hat mich sehr umgetrieben und mich dazu veranlasst, die von mir angebotene Weiterbildung in Traumatherapie neu zu strukturieren und noch effektiver zu gestalten. Ergebnis ist die 3 in 1 Weiterbildung in Traumatherapie nach dem RebiT- Ansatz, die folgende Vorteile bietet: Gut strukturierte praxisorientierte Seminare, ein dreitägiges Basisseminar und ein Dreitägiges Aufbauseminar, die sowohl zusammen als auch einzeln buchbar sind. Das von mir veröffentlichte Handbuch „ RebiT- Resilienz- und bildungsorientierte Traumatherapie“ bietet nicht nur die theoretische Grundlage, sondern auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für alle Tools der Traumatherapie. Ideal auch als Nachschlagewerk und Auffrischung für die Zeit nach der Traumatherapie-Weiterbildung, als Hilfe zur Umsetzung des Gelernten in den therapeutischen Alltag. Der Schlüssel zur Integration der Traumatherapie in den therapeutischen Alltag: anschließende Supervision. Teilnehmer die sowohl Basis- als auch Aufbaukurs absolviert haben, können an einer von mir geleiteten Supervisionsgruppe teilnehmen. Ein effektiver Weg den kollegialen Austausch sowie die Unterstützung bei den ersten Behandlungen zu verbinden. Darüber hinaus biete den Teilnehmern der Traumatherapie Weiterbildung an, dass sie mich auch zwischendurch per Mail oder Telefon kontaktieren können, wenn Fragen oder Probleme in den Traumatherapie-Behandlungen auftauchen. Meine Überzeugung ist, dass es für alle Psychotherapeuten Sinn macht, sich in Traumatherapie weiterzubilden und dies auch zu praktizieren . Jede Therapeutin bleibt natürlich völlig frei darin, nur eine begrenzte gut verkraftbare Anzahl von Traumapatienten aufzunehmen. Eine „Spezialisierung“ in Traumatherapie ist gar nicht nötig und kann auch gar nicht von jedem Therapeuten geleistet werden. Das entscheidende Ziel ist doch, die Versorgungssituation von Patienten mit Bedarf an Traumatherapie zu verbessern. Sind Sie dabei? Wenn Sie auch etwas für Ihre Kompetenz in Traumatherapie tun wollen, falls Sie Fragen an mich haben oder sich mit mir über das Thema Traumatherapie austauschen möchten, schreiben Sie mich gerne an. Ich freue mich von Ihnen zu hören.
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